„Rückschläge machen einen nur stärker“ heißt es immer so schön..aber das möchte man in bestimmten Situationen nicht hören und wie sie einen stärker machen, weiß man in diesen Momenten leider auch nicht wirklich!

Ermüdungsbruch, zwei Operationen am Sprungfuß, immer wiederkehrende Entzündungen, Bänderriss..

„Warum ich?“ „Lohnt sich der ganze Aufwand?“ „Warum muss mir so etwas passieren?“ „Kann es nicht einfach mal gut laufen?“ „Sollte ich besser aufhören?“

Diese Fragen stellt man sich dann. Fragt sich ob sich der ganze Aufwand überhaupt lohnt. Man quält sich im Training, muss viele Dinge absagen, muss auf Vieles verzichten, ist fast jedes Wochenende unterwegs und immer wieder diese Rückschläge.

UND dann gucke ich mir Videos von erfolgreichen Wettkämpfen an, bekomme Gänsehaut und denke mir „genau dafür mache ich das!“. Diese Emotionen, diese Freude, dieser Fleiß der dahinter steckt! Man hält sich an diesen wenigen, aber sehr schönen Momenten fest. Weiß, dass man höher springen kann und quält sich dafür auch durch harte Zeiten. Die Spikes an den Nagel hängen ist für mich keine Option, auch wenn ich um die Operationen ohne Leistungsport wahrscheinlich herumgekommen wäre und ich einigen Momenten kurz davor war.

Habe ich daraus gelernt?

Generell bin ich ein sehr positiver Mensch, aber dieser Sport hat mich an meine Grenzen gebracht.

Ich habe gelernt zu kämpfen, diszipliniert zu sein, aber auch Geduld zu haben. Geduld in Situationen wo man am liebsten drei Schritte weiter wäre, kämpfen in Situationen wo andere nicht mehr an einen Glauben und Disziplin in Situationen, wo man keine Motivation mehr hatte. Ich weiß auch, dass es nicht nur mich trifft! Diese Rückschläge gehören zum Sport dazu, das macht ihn umso emotionaler. Mental macht es einen stärker, kleine Dinge werfen eine nicht mehr so schnell zurück und man kann die guten Momente umso mehr schätzen.

Also „JA“ ich habe daraus gelernt! Hochsprung gibt mir täglich neue Inspiration. Er treibt mich immer wieder zu Höchstleistungen an. Er lässt mich Niederlagen verschmerzen und von neuen Triumphen träumen. So hat er mich zu der Sportlerin gemacht, die ich heute bin.